Liebe(r) miteinander
Silvia und Arnold Lechner sind seit 33 Jahren verheiratet. Ihre Nächte schlagen sie sich im Expedit der Bäckerei Kurz um die Ohren: sie als Broteinzählerin, er als Fahrer. Über die Vorteile eines gemeinsamen Arbeitgebers, geübte Rollen-wechsel und das Aufeinander-Zählen im Team.
Wie eine gute Ehe basiert ein erfolgreiches Unternehmen auf Treue. Man schrieb das Jahr 2004, als die Liaison zwischen den Lechners und der Bäckerei Kurz begann. Die Töchter waren noch klein, Silvias Wunsch nach einem familienfreundlichen Job groß. „Angefangen habe ich als Brotschneiderin an den Vormittagen“, erinnert sich die heute 53-Jährige. Zwei Jahre später stellte ihr Hannes Kurz die Frage aller Fragen: „Warum steigt dein Mann eigentlich nicht bei uns ein?“ Besagter Mann, Arnold, wurde dann kurzerhand zunächst als Aushilfsfahrer angestellt. Und entschied sich bald für eine Jahresstelle als Brotfahrer. Ein berufliches Ja, das er wie sein privates nie bereut hat.
Silvia und Arnold schätzen die Vorteile eines regionalen Arbeitgebers, der kurz'sche Wege, einen sicheren Job und familiäres Ambiente vereint. „Uns wird viel Vertrauen entgegengebracht“, freut sich das Paar und revanchiert sich dafür mit Einsatz und Loyalität. Silvia hat im Lauf der Zeit verschiedene Bereiche bei Kurz durchlaufen. Beim Broteinzählen ist sie vor zehn Jahren gelandet, als es erneut galt, die Arbeitszeiten den familiären Bedürfnissen anzupassen.
„Alles unter einen Hut zu bringen, ist schwer genug. Dank meines flexiblen Jobs bleibt aber genügend wertvolle Freizeit übrig“, meint die stolze dreifache Oma. Praktischerweise teilt sie mit ihrem Mann den Dienst. Um ein Uhr nachts brechen sie von Langesthei auf nach Ischgl, gegen zehn ist Feierabend. Und was läuft dazwischen?
In guten wie in stressigen Zeiten:
Arnold und Silvia können sich aufeinander und auf ihren Arbeitgeber verlassen.
„Wir stellen unsere Beziehung während der Arbeit hintan und behandeln uns gleich wie alle anderen KollegInnen“, erzählen Silvia und Arnold. Zum Händchenhalten bleibt ohnehin keine Zeit. Jeweils zwei Einzähler bedienen einen Fahrer, in der Hochsaison wimmelt es nur so zwischen Backofen und Lieferwagen. Auf Nachfrage kommt heraus: Trotz eingespielter Abläufe passieren menschliche Fehler. „Hin und wieder verzählen wir uns“, gesteht Silvia.
Für Arnold, der das fehlende Brot nachliefern muss, weniger lustig. Denn die Uhr tickt, wenn er mit seinem Beifahrer die Runden durch Ischgl dreht. Dreimal lädt er seinen VW Crafter im feschen Corporate Design mit Brot und Gebäck aus Silvias Händen und beliefert die Kunden im Dorf. Die vierte Runde führt zur Seilbahn, die letzte, schon bei Tageslicht, verteilt die frischgebackenen Kuchen. Der Vollständigkeit halber: Auch die Fahrer stellen manchmal, trotz ausgeklügelter Logistik, das Brot falsch ab. Böse ist man einander deshalb nicht. Denn im Kurz’schen Team hält man es wie in einer guten Ehe: Man schätzt sich, begegnet einander auf Augenhöhe, kann über alles reden. So bleiben Work, Life und Love im Gleichgewicht.