Die Erfolgsgeschichte der Kaffeerösterei Schreyögg ist zugleich Ihre Familiengeschichte. Welche Werte braucht es, um seit 130 Jahren auf einem zunehmend hart umkämpften Markt zu bestehen bzw. zu brillieren?
Schreyögg Bereits mein Großvater war davon überzeugt, dass ein erstklassiges Endprodukt nur durch kompromisslose Qualität und ehrliches Handwerk entstehen kann. Zugleich waren meine Vorgänger auch Neuem gegenüber aufgeschlossen, wie die erste elektrisch angetriebene Kaffeeröstmaschine im Jahr 1905 beweist. Oder auch die Investition in eine größere Röstmaschine 1960, als der Zeitgeist immer mehr Reisende in den Kurort Meran schwemmte. Als ich 1981 die Geschäftsführung übernahm und die Spezialisierung auf die Kaffeeproduktion durchzog, konnte ich auf dem Erfahrungsschatz meines Vaters aufbauen.
Wie schafft man es, bei einem organischen Ausgangsprodukt wie der Kaffeebohne ein gleichbleibend gutes Endprodukt herzustellen?
Schreyögg Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Denn trotz der Schwankungen, die sich ähnlich wie beim Brotbacken durch Klima und Wetter ergeben, müssen wir unsere Rezepturen in konstant hoher Qualität garantieren. Daher haben wir über Jahrzehnte ein eigenes vierstufiges Qualitätsmodell entwickelt, das beim Einkauf von tadelloser Ware aus ökologischer Landwirtschaft beginnt, die sortenreine Langzeitröstung und die individuelle Aromakomposition umfasst und in laufenden Qualitätskontrollen gipfelt. So wird sichergestellt, dass auch wirklich jede Charge von Alps Coffee die höchsten Ansprüche erfüllt. Allein daraus wird ersichtlich: Wir sind trotz moderner Produktionstechnologie kein Industriebetrieb.